Bezahlbarer Wohnraum erforderlich
Bereits im Jahr 2013 hatte die SPD im Stadtrat ein Konzept für mehr bezahlbaren Wohnraum eingebracht, welches einstimmig beschlossen wurde. Die SPD Worms weist jetzt die Kritik der Bündnis 90 / Die Grünen am Masterplan „Wohnen“ zurück. Das sich die Grünen jetzt als mutige Kämpfer für den Wohnungsbau inszenieren, sei überraschend so Jens Guth, Vorsitzender der Wormser SPD. Bisher hatte die Partei immer sinnvolle wohnbauliche Entwicklungen kritisch gesehen und zu verhindern gesucht, wünscht sich Guth auch mehr Mut bei den Grünen.
Das man ein Stück weit auf die Forderung der Anwohner in der Carl-Villinger-Straße eingegangen sei, habe weniger etwas mit dem Protest, sondern vielmehr mit einer sinnvollen städtebaulichen Entwicklung zu tun. „Es macht keinen Sinn das Gebiet zu stark zu verdichten und damit Probleme, wie geringen Parkraum, unattraktive Wohnlage und andere Konflikte zu erzeugen.“, so SPD-Fraktionsvorsitzender Timo Horst. Das man nun ein Parkplatz zusätzlich geschaffen hat, sei eine Entlastung für das gesamte Gebiet und auch für die weitere Entwicklung des Gebiets förderlich.
Die SPD hätte außerdem gemeinsam mit Oberbürgermeister Michael Kissel im Haupt- und Finanzausschuss durchgesetzt, dass im Wormser Norden zwar Neubautätigkeit stattfinden soll, aber keine Bestandsgebäude angetastet werden. Insbesondere die Flachbauten mit Gärten im Bereich des Planungsgebiets Nord II sollen erhalten bleiben. „Wir dürfen den Wormser Norden nicht zu stark verdichten“, so Horst. Außerdem seien die Gebäude mit Gärten oft ein wenig Luxus für die Bürgerinnen und Bürger, die dort wohnen.
„Für alleinerziehende Geringverdiener entfallen zum Beispiel 49,2 Prozent des verfügbaren Einkommens auf die Wohnkosten – ein Familienurlaub oder selbst ein Kinobesuch werden so zum Luxus“, erinnert Horst an aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Der städtische „Masterplan Wohnen“ solle und könne Abhilfe schaffen, indem der Wohnungsmarkt der Nibelungenstadt mittels neu zu errichtenden Wohnungen entlastet wird. Zwar entstehen in den Städten bundesweit neue Wohnungen, allerdings können sich die hohen Preise selbst Durchschnittsverdiener oft kaum noch leisten.
Die SPD setze sich allerdings nicht nur für diese Gruppe ein. Der Masterplan „Wohnen“ sei ein wichtiges Instrument für alle Einkommensgruppen, so Horst. Wir wollen in allen Preissegmenten neuen Wohnraum schaffen, von der Einzelhausbebauung bis hin zu Mehrfamilienwohnungen. Damit deckt der Masterplan fast alle wichtigen Aspekte der künftigen wohnbaulichen Entwicklung in unserer Stadt ab. Deshalb handele es sich um ein Meisterstück, dass Oberbürgermeister Michael Kissel dem Stadtrat vorgelegt hat, so Horst und Guth abschließend.