Es ist kein schöner Anblick für eine Ortseinfahrt, der ehemalige Kiosk der Lebenshilfe in der Berggasse ist mittlerweile in einem unansehnlichen Zustand und auch nicht mehr nutzbar. „Ein Schandfleck“, schimpft so mancher Friedhofsbesucher, der das Gebäude genau gegenüber dem Haupteingang sieht. Dafür hat Ortsvorsteher Timo Horst jetzt eine kurzfristige Lösung mit der Lebenshilfe gefunden: Aus dem Schandfleck soll ein Kunstwerk werden.
Zuvor hatten sich Anlieger im Rahmen der Kampagne „Reden wir über Hochheim“ an die Hochheimer SPD gewendet. Auf Nachfrage von SPD Ortsvereinsvorsitzende Maria Hilberg, was langfristig mit dem Kiosk geschehen solle, erklärte die Lebenshilfe, dass sie momentan keine Planung für den Kiosk im petto habe. „Eigentlich müsste das Gebäude langfristig abgerissen werden“, erklärten der Vorsitzende der Lebenshilfe Ulrich Granseyer und der Geschäftsführer Norbert Köthnig bei einem gemeinsamen Vororttermin. Allerdings müsse dann klar sein, was aus dem Areal wird. Denn neben dem Kiosk gehören auch noch Teile der ehemaligen Gärtnerei Nagel inklusive zugewucherte Gewächshäuser und ein nicht genutzter Parkplatz zum Grundstück.
Bis ein tragfähiges Konzept vorliege, hatte Ortsvorsteher Timo Horst die zündende Idee, das Gebäude künstlerisch zu gestalten. Dies stieß bei der Lebenshilfe auf offene Ohren, die gleich das gesamte „Atelier Blau“ mitbrachte. Das von Künstler Horst Rettig initiierte Projekt soll Menschen mit Behinderung die Möglichkeit geben, ihre künstlerischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. So hat die Künstlergruppe schon bei mehreren Ausstellungen ihr Können unter Beweis gestellt und sprudelte nur so vor Ideen, um das Kiosk und den umliegenden Platz zu verschönern.
Als Sofortmaßnahme möchte Köthnig über die hauseigene Schreinerei um das Gebäude mehrere Leinwände aus Holz entstehen lassen. Diese sollen zunächst eine Grundfarbe bekommen. Spätestens in einigen Monaten werden sich dann die Künstler ans Werk machen. „Auf das Ergebnis dürfen wir gespannt sein“, freut sich Horst auf die künstlerische Gestaltung. Auf jeden Fall wird es eine Verbesserung zum jetzigen Zustand sein. Einmischen in das Endresultat möchte sich der Ortschef nicht. „Kunst muss sich frei entfalten können und vielleicht regt es die ein oder andere Diskussion an.“, so Horst abschließend.
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